Wenn es draußen glatt wird, der Schnee die Straßen bedeckt und die Sicht eingeschränkt ist, stehen viele Anhängerbesitzer vor ganz neuen Herausforderungen. Ein Anhänger reagiert bei winterlichen Bedingungen anders als ein Auto. Genau deshalb lohnt es sich, vor der kalten Jahreszeit ein paar Dinge zu checken und sich richtig vorzubereiten. So kommst du sicher durch Schnee, Matsch und Frost.

Die richtigen Reifen

Autofahrer wissen es längst: Winterreifen sind Pflicht, sobald Glätte droht. Bei Anhängern sieht das ähnlich aus, allerdings gibt es dafür keine gesetzliche Pflicht. Trotzdem ergibt es Sinn, auf passende Bereifung zu achten. Ein Anhänger mit abgefahrenem Profil oder Sommerreifen kann auf rutschiger Fahrbahn zum echten Risiko werden. Achte deshalb auf ausreichendes Profil (mindestens 1,6 mm, besser 4 mm) und zieh Winterreifen in Betracht, wenn du regelmäßig unterwegs bist. Bei Hängern mit höherem Gewicht oder häufigem Einsatz bei Schnee sorgt das für spürbar mehr Sicherheit.

Licht auf Funktion und Sichtbarkeit prüfen

Kurze Tage, lange Nächte, dazu Nebel und Schneetreiben: Sichtbarkeit ist in der dunklen Jahreszeit unerlässlich! Kontrolliere vor jeder Fahrt alle Leuchten am Anhänger: Blinker, Rücklichter, Bremsleuchten sowie die Kennzeichenbeleuchtung. Kontakte in der Steckerbuchse können durch Feuchtigkeit und Salz korrodieren, was zu Ausfällen führt. Ein Spritzer Kontaktspray schafft hier oft Abhilfe. Auch Reflektoren sollten sauber und unbeschädigt sein, erhöhen sie schließlich die Sichtbarkeit in der Dämmerung und bei Schneefall deutlich.

Bremsen und Kupplungseinrichtung

Bei Anhängern mit eigener Bremse solltest du gelegentliche Bremsentests durchführen, bevor du losfährst. Friert die Auflaufeinrichtung ein, kann sie ihre Funktion verlieren. Bewege sie daher bei Frost kurz vor der Abfahrt, um sicherzugehen, dass sie frei arbeitet. Auch die Kupplung selbst sollte sauber, fettfrei und leichtgängig sein. Streusalz und Schmutz setzen sich gerne an beweglichen Teilen fest. Eine regelmäßige Reinigung verhindert Rost und sichert die Beweglichkeit.

Gefahren durch Schnee und Eis auf dem Anhänger

Schnee auf dem Anhängerdach kann bei der Fahrt für dich und andere zur Gefahr werden. Deshalb gilt: Vor dem Losfahren immer Eisplatten und Schnee vom Hänger räumen. Auch während der Fahrt solltest du den Hänger im Auge behalten, gerade bei längeren Strecken. Unter Umständen hilft eine Plane oder ein passender Deckel, um Schneeansammlungen zu vermeiden. Bei offenen Hängern ist das besonders wichtig, damit Ladung und Straßenverkehr nicht gefährdet werden.

Ladung rutschfest sichern

Ladung kann bei Glätte leichter verrutschen. Feuchtigkeit und Frost machen Oberflächen glatt, Gurte können vereisen oder sich dehnen. Verwende am besten rutschhemmende Matten und überprüfe alle Gurte vor dem Festzurren auf Beschädigungen. Auch die Zugkraft der Spanngurte kann bei Kälte leicht nachlassen, kontrolliere sie also regelmäßig während längerer Fahrten.

Fahrverhalten im Winter anpassen

Geradeaus läuft fast jeder Anhänger ohne Probleme. Kritisch wird es in Kurven, bei Bremsmanövern oder Ausweichbewegungen. Auf glatter Straße kann ein ungebremster Hänger das Zugfahrzeug anschieben oder seitlich ausbrechen. Fahre deshalb mit erhöhter Aufmerksamkeit, vorausschauend und ohne hektische Lenkbewegungen. Reduziere das Tempo vor Kurvenfahrten sowie bei Gefälle. Kontrollierte Bremsimpulse helfen ebenfalls, den Anhänger stabil zu halten.

Anfahrt und Steigungen: So klappt’s bei Glätte

Ein typisches Problem im Winter: Das Zugfahrzeug hat Mühe, mit dem Anhänger im Schlepptau anzufahren, besonders an Steigungen oder auf vereister Fahrbahn. Hier hilft es, mit möglichst gleichmäßiger Kraft anzufahren. Ruckartiges Gasgeben bringt meist gar nichts, im Gegenteil: Die Reifen drehen durch und belasten die Anhängerkupplung. Ein zuschaltbarer Allradantrieb oder Schneeketten sind hilfreich, aber nicht immer verfügbar. Plane deine Route so, dass steile Passagen möglichst vermieden werden.

Zubehör für kalte Tage

Es gibt einige Zubehörteile, die im Winter besonders nützlich sind. Dazu zählen z. B. robuste Abdeckplanen mit Spannsystem, Spanngurte mit winterfester Ratsche oder spezielle Rangiergriffe, die sich auch mit Handschuhen bedienen lassen. Wer regelmäßig bei Minusgraden unterwegs ist, sollte sich im Fachhandel umsehen. Die ideale Anlaufstelle für passendes Zubehör ist etwa Anhaengershop.de. Dort findest du alles von Ersatzteilen über Lichtanlagen bis zu Planenlösungen für die kalte Jahreszeit.

Schutz vor Salz und Schmutz

Streusalz kann dem Anhänger erheblich zusetzen. Vor allem Metallteile wie Achsen, Auflaufeinrichtung oder Rahmen leiden unter der aggressiven Mischung. Deshalb lohnt es sich, nach jeder Fahrt durch nasse, salzige Straßen zumindest die Unterseite mit klarem Wasser abzuspülen. Auch der Anschlussstecker sollte regelmäßig von Salzresten befreit werden.